Cisco Cybersecurity Readiness Index 2025 – Ein globaler Weckruf für Unternehmen
 Cisco Security Studie 2025
Cisco Security Studie 2025
Cybersicherheit ist längst kein reines IT-Thema mehr, sondern ein geschäftskritischer Faktor. Mit dem Cisco Cybersecurity Readiness Index 2025 veröffentlicht der Netzwerkriese Cisco eine umfassende globale Studie, die zeigt, wie gut Unternehmen weltweit auf die wachsenden digitalen Bedrohungen vorbereitet sind. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur 4 % der befragten Organisationen erreichen ein hohes Sicherheitsreife-Niveau. Der Rest kämpft mit Lücken, veralteten Prozessen und einem überholten Verständnis davon, was moderne IT-Sicherheit bedeutet.
Was ist der Cisco Cybersecurity Readiness Index?
Der Readiness Index ist eine weltweite Erhebung unter über 8.000 IT- und Sicherheitsverantwortlichen in 30 Ländern. Cisco bewertet darin, wie fortgeschritten Unternehmen in fünf zentralen Sicherheitsbereichen sind:
- Identity Intelligence – Schutz und Überwachung digitaler Identitäten
- Machine Trustworthiness – Absicherung von Endgeräten, IoT und Maschinenkommunikation
- Network Resilience – Widerstandsfähigkeit der Netzwerke gegen Angriffe
- Cloud Reinforcement – Sicherheit in hybriden und Multi-Cloud-Umgebungen
- AI Fortification – Absicherung von KI-Systemen und Schutz vor KI-gestützten Angriffen
Jedes Unternehmen wird in eine von vier Reife-Stufen eingeordnet: Beginner, Formative, Progressive oder Mature. Der Index dient so als Benchmark, um den eigenen Sicherheitsstatus einzuordnen und Handlungsfelder zu erkennen.
Ernüchternde Ergebnisse: Nur wenige Unternehmen sind wirklich vorbereitet
Die zentrale Erkenntnis der Studie ist alarmierend: Nur 4 % der befragten Organisationen gelten als „Mature“, also umfassend vorbereitet. 43 % befinden sich noch im „Formative“-Stadium, 38 % sind „Progressive“ und 15 % bleiben auf der Anfängerstufe „Beginner“. Besonders deutlich zeigt sich das Defizit in den Bereichen Cloud-Sicherheit und KI-Schutz.
Fast neun von zehn Unternehmen (86 %) gaben an, im letzten Jahr mindestens einen sicherheitsrelevanten Vorfall erlebt zu haben, der mit dem Einsatz oder Missbrauch von KI in Zusammenhang stand. Gleichzeitig fühlen sich nur 48 % der Mitarbeitenden ausreichend geschult, um KI-Risiken zu erkennen und richtig zu reagieren. Das zeigt: Die technologische Entwicklung schreitet schneller voran, als Sicherheitsstrukturen mithalten können.
Die größten Schwachstellen – und warum sie gefährlich sind
Laut Cisco sind drei Bereiche besonders anfällig:
- Identitätsmanagement: Viele Unternehmen unterschätzen die Gefahr kompromittierter Logins. Schwache Authentifizierung und fehlende Zugriffskontrollen öffnen Hackern Tür und Tor.
- Cloud-Umgebungen: Fehlende Transparenz über Anwendungen und Datenflüsse führt zu Sicherheitslücken – besonders in Multi-Cloud-Szenarien.
- Künstliche Intelligenz: Sowohl Angreifer als auch Unternehmen nutzen KI. Doch viele Firmen haben keine Strategie, um generative KI sicher einzusetzen oder Missbrauch zu verhindern.
Die Bedrohungslage ist dynamisch: Cyberkriminelle automatisieren Angriffe, entwickeln KI-gestützte Phishing-Kampagnen und nutzen Lücken in Cloud-Systemen aus. Gleichzeitig steigt die Anzahl vernetzter Geräte – jedes davon ein potenzieller Angriffspunkt.
KI als Risiko – aber auch als Verteidigungsinstrument
Der Index 2025 zeigt erstmals deutlich, wie stark Künstliche Intelligenz selbst zum Sicherheitsfaktor geworden ist. Einerseits ermöglicht sie hochentwickelte Angriffe, etwa durch automatisch generierte Schadsoftware oder Deepfake-Betrug. Andererseits kann KI auch helfen, Anomalien schneller zu erkennen und Sicherheitsvorfälle in Echtzeit zu analysieren.
Cisco betont, dass KI-basierte Sicherheitslösungen künftig unverzichtbar sind, um mit der Geschwindigkeit moderner Bedrohungen Schritt zu halten. Doch der Einsatz muss verantwortungsvoll erfolgen: Transparente Datenflüsse, nachvollziehbare Entscheidungslogik und ethische Richtlinien sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen.
Warum die meisten Unternehmen hinterherhinken
Ein Hauptproblem liegt in der Komplexität moderner Sicherheitsarchitekturen. Viele Unternehmen arbeiten mit einem Flickenteppich aus Einzellösungen verschiedener Hersteller – sogenannte „Point Solutions“. Diese sind schwer zu integrieren, schaffen neue Schnittstellenrisiken und erhöhen den administrativen Aufwand.
Cisco empfiehlt daher einen konsolidierten Ansatz: weniger Tools, mehr Integration, klare Verantwortlichkeiten. Außerdem müssen Sicherheitsstrategien stärker mit der Geschäftsführung abgestimmt werden. Denn Sicherheit ist kein reines IT-Thema – sie entscheidet über Reputation, Kundentreue und wirtschaftliche Stabilität.
Handlungsfelder für Unternehmen
Aus dem Report ergeben sich fünf zentrale Handlungsempfehlungen:
- Zero Trust konsequent umsetzen: Kein Zugriff ohne Identitätsprüfung – egal, ob intern oder extern.
- Cloud-Sicherheit priorisieren: Multi-Cloud bedeutet Multi-Risiko – Transparenz ist Pflicht.
- KI-Risiken verstehen und steuern: Unternehmen müssen Richtlinien schaffen, um KI-Tools sicher zu nutzen.
- Mitarbeiter sensibilisieren: Schulung und Awareness-Programme sind die effektivste Prävention.
- Security-Technologien integrieren: Eine zentrale Plattformstrategie spart Kosten und erhöht Reaktionsgeschwindigkeit.
Fazit: 2025 wird das Jahr der Sicherheitswahrheit
Der Cisco Cybersecurity Readiness Index 2025 ist mehr als eine Studie – er ist ein Weckruf. Während die digitale Transformation unaufhaltsam voranschreitet, bleibt die Sicherheitsbereitschaft vieler Unternehmen auf der Strecke. Die Kombination aus Cloud, KI und vernetzter Infrastruktur erhöht das Risiko exponentiell.
Unternehmen, die jetzt handeln, haben die Chance, Cybersecurity als Wettbewerbsvorteil zu nutzen – nicht nur als Schutzschild. Der Index zeigt klar: Technologie allein reicht nicht aus. Entscheidend sind Menschen, Prozesse und eine Kultur, in der Sicherheit nicht als Bremse, sondern als Enabler verstanden wird.
Wer die fünf Säulen des Cisco-Modells als strategischen Leitfaden begreift, kann seine Organisation in den kommenden Jahren widerstandsfähig machen – gegen Angriffe, Datenverlust und den wachsenden Druck einer digital vernetzten Welt.

